Wer sich bereits in jungen Jahren um seine Altersvorsorge kümmert, ist später klar im Vorteil. Berufsleute, die sich weit vor ihrem 40. Lebensjahr mit Rente, Pensionskasse und Co. beschäftigen, haben mehr Optionen und profitieren länger vom Zinseszinseffekt.
Das Drei-Säulen-Modell
Schweizweit gilt ein Vorsorgemodell, das aus drei Säulen besteht. Die erste Säule ist die staatliche Rente aus der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV).
Die zweite Säule besteht aus der beruflichen Vorsorge, auch Pensionskasse (PK) genannt: Angestellte müssen hierzu in eine Pensionskasse einzahlen. Den angesparten Betrag erhalten sie als Rentner zu bestimmten Bedingungen ausbezahlt.
Als dritte Säule gilt die private Altersvorsorge jedes Einzelnen (Selbstvorsorge). Zu ihr gehört die sogenannte Säule 3a, bei der ein jährlicher Sparbetrag bis zu einer bestimmten Höhe steuerabzugsfähig ist.
Die volle AHV-Rente sichern
Wer als Pensionär in den Genuss der vollen AHV-Rente kommen will, muss das ganze Erwerbsleben in die AHV einzahlen. Dazu wird Frauen 43 Jahre lang ein Betrag vom Lohn abgezogen, bei Männern ist es ein Jahr mehr. Zurzeit beläuft sich dieser Arbeitnehmerbeitrag auf 5,3 Prozent.
Gerade in jungen Jahren entstehen durch Ausbildung, Studium, berufliche Pausen oder Auslandsaufenthalte Lücken in der Beitragszahlung. Diese Beitragslücken können Erwerbspersonen innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren noch rückwirkend einzahlen. Danach verfällt diese Möglichkeit, und die spätere AHV-Rente wird dauerhaft gekürzt.
Fehlt ein ganzes Beitragsjahr, fällt die spätere Rente um mindestens 2,3 Prozent geringer aus. Grundsätzlich ist es daher ratsam, den Fünfjahreszeitraum zum Nachzahlen zu nutzen.
Die Situation bei den Pensionskassen früh im Blick haben
Die Pensionskasse bildet für viele Mitarbeitende mit kleinem oder mittlerem Salär einen wichtigen Posten bei ihrer Altersvorsorge. Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen bei einem Jahreslohn ab 21.510 CHF Beiträge in die PK einzahlen. Der angesparte Betrag wird bei Renteneintritt als Rente, Kapital oder als eine Kombination aus beidem ausbezahlt.
Die Leistungen der PK als zweite Säule der Vorsorge sind für junge Berufsleute heute langfristig schwer einzuschätzen. Der Grund: Die gesetzlichen Grundlagen für die PK sind politisch umstritten, die Regelungen dürften sich daher in Zukunft noch ändern. Ausserdem sinken die zu erwartenden PK-Leistungen aufgrund der niedrigen Zinsen und der alternden Bevölkerung.
Oft ist es möglich, für die PK einen Sparplan mit höheren Beiträgen abzuschliessen oder gezielte Extra-Einzahlungen ab dem 55. Lebensjahr zu tätigen. Vor dem Hintergrund der bestehenden Unsicherheiten könnten junge Berufsleute dieses Geld anders investieren, zum Beispiel in die dritte Säule der Vorsorge.
Bei der privaten Vorsorge Steuern sparen
Die private Altersvorsorge wird als dritte Säule des Vorsorgemodells immer wichtiger, um einer möglichen Altersarmut vorzubeugen. Neben den rein privaten Anlagen gibt es mit der «Säule 3a» eine steuerbegünstigte Anlageform für Erwerbstätige, die über Banken und Versicherungen abgeschlossen wird. Mit ihr wird bis zu einem Maximalbetrag von zurzeit jährlich 6.883 CHF Geld angespart. Der Betrag wird in der Steuererklärung als abzugsfähig angegeben.
Allerdings: Die so angesparten Franken sind bis fünf Jahre vor der Pensionierung gesperrt. Vorher darf das Geld nur für wenige Ausnahmen genutzt werden. Etwa für den Kauf einer Immobilie, die Übersiedlung ins Ausland oder den Weg in die Selbstständigkeit.
Die lange Sperrfrist schreckt gerade jüngere Sparer ab. Dennoch ist die «Säule 3a» für den langfristigen Vermögensaufbau eine interessante Option. Vor allem wegen des Zinseszins-Effekts: Die Zinsen werden dem Guthaben zugeschrieben und so mitverzinst.
Auch wer jährlich nicht den ganzen Maximalbetrag ansparen kann, kommt auf diese Weise immer noch zu einem attraktiven Sparergebnis.
Altersvorsorge: Finanzielle Beratung nutzen
Angesichts der Vielzahl an Finanzprodukten für die private Altersvorsorge ist es klug, sich beraten zu lassen. Als Ansprechpartner kommen neben den Kundenbetreuern der Banken und Sparkassen auch Berater von Finanzdienstleistern wie der SWISSVIVO AG, der VSZ AG oder der Swiss Life Select Schweiz AG infrage.
Als Tochterunternehmen der Swiss Life AG empfiehlt Swiss Life Select zum Beispiel steuerbegünstigte 3a-Wertschriftenlösungen als Alternative zu Zinskonten. Im Gegensatz zum reinen Vorsorgekonto werden die angesparten Franken bei der Wertschriftenvorsorge teilweise in Wertpapiere investiert. Für Fragen zur 3a-Wertschriftenvorsorge hat die Swiss Life Select AG sogar eine spezielle Hotline auf ihrer Website eingerichtet.